Limmattal siegt erneut und verbucht, vor dem schwierigen November, wichtige Punkte aufs Konto, .
Mit viel Tatendrang und einem leichten Hoch nach dem Sieg im letzten Spiel gegen den Kantonsrivalen aus Egg, reisten die Limmattaler in die Bündner Berge. Die noch nicht wirklich in Fahrt gekommene Offensive der Zürcher sollte sich in Klosters endlich ein wenig ausleben können. Fingen sich die Murmelis doch in den ersten acht Partien knapp 9 Gegentreffer pro Spiel ein. Die Limmattaler Defensive stand mit gerade einmal rund 5 Gegentreffern deutlich besser da.
Dass die Bündner aber nicht nur viele Tore kassieren, sondern auch reichlich schiessen (5. bester Ligawert) unterstrichen sie kurz nach Spielbeginn. Keine 90 Sekunden verstrichen seit Anpfiff, ehe Maurer im Kasten der Unterländer das erste Mal hinter sich greifen musste. Nach einem passgenauen Zuspiel musste der finnische Verstärkungsspieler Kaartinen nur noch einschiessen. Der frühe Dämpfer hatte allerdings keine nachhaltige Wirkung. Rund eine halbe Zeigerumdrehung später verwandelte Wenk nach einem ruhenden Ball passgenau via Pfosten zum Ausgleich. Doch damit war das Anfangsfeuerwerk noch nicht verschossen. In derselben Spielminute waren es wiederum die Hausherren, welche die abermalige Führung bejubeln durften. Nach diesen turbulenten Startminuten brachten beide Teams ein wenig Ruhe in ihr Spiel, was der Anzeigetafel ebenfalls eine Verschnaufpause einräumte. Die Urdorfer mit eindeutig mehr Spielanteil und den häufigeren Chancen, während die Davoser sich vermehrt auf ihr gefährliches Konterspiel verliessen. So dauerte es bis nach Drittelshälfte, ehe sich Küng ein Herz fasste und mit einem Weitschuss den gegnerischen Torhüter eiskalt erwischte. Der Score war damit wieder ausgeglichen, was auch mindestens dem Gezeigten auf dem Platz entsprach. Die Urdorfer brachten es aber erneut fertig, sich nicht selbst zu belohnen, sondern luden die Gastgeber geradezu ein, den angestammten Vorsprung wiederherzustellen. Nach einer Unachtsamkeit im Spielaufbau hatten die Bündner Stürmer leichtes Spiel und Maurer leider abermals das chancenlose Nachsehen. Mit der knappen Davoser Führung von 3:2 ging es dann zur ersten Pause.
Weshalb man sich denn nicht belohne für die harte Arbeit war die zentrale Frage der Pausenansprache. Und da niemand eine gescheite Antwort darauf hatte kamen die Limmattaler entschlossener aus der Garderobe. Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff liess Peraro dann seine zu selten gesehene Klasse aufblitzen. Nach Zuspiel von Pliska sorgte er für den Ausgleichstreffer. Aber wieder brachten es die Mannen des Trainerduos Spahija/Stillhart nicht fertig den erdrückenden Ballbesitz in eine Führung umzuwandeln. Vielmehr ging das Katz und Maus Spiel weiter, indem die Gastgeber nach einem Missverständnis zweier Limmattaler abermals in Führung gingen. Und diesmal kam es gleich noch dicker. In der 32. Minute vermochten sie die Führung gar auf zwei Längen auszubauen. Kurze Zeit später wurde die Rolle des Geschenke verteilenden Samichlaus jedoch neu verteilt. Nach einem Wechsel, der jedem Junioren-Trainer die Haare zu Berge stehen liess, standen fünf Limmattaler mit dem eigenen und gegnerischen Torhüter alleine auf dem Feld. Diese Chance liessen sich die Herren Halter und Küng nicht nehmen. Ersterer führte einen Freistoss schnell aus und Dario «Davosschreck» Küng versorgte die Kugel zum Anschlusstreffer im Gehäuse der Bündner. Einen Strich durch das Vorhaben «Ausgleich» machten in der 38. Minute dann aber die Unparteiischen. Nach einem kleinlichen Vergehen schickten sie Friedli auf die Strafbank. Das Davoser Powerplay stellte sich aber wenig überzeugend an und so konnte Schaub kurz vor Ablauf der Strafe alleine auf Egg im gegnerischen Kasten losziehen. Gestoppt werden konnte er nur noch regelwidrig, was folgerichtig Penalty bedeutete. Wie vor Wochenfrist lief der Gefoulte gleich selbst an. Und wie im Derby verwandelte Schaub auch in den Bergen souverän und ohne mit der Wimper zu zucken. Damit ging die Partie unentschieden in die zweite Drittelspause.
Im Schlussdrittel änderte sich nicht viel am Spielgeschehen. Die Limmattaler agierten viel und überzeugend mit Ball, die Davoser hofften auf einen Konter samt Lucky Punch. Die Playout-Vergangenheit der beiden Mannschaften trug indes auch ihres dazu bei, dass in den hart geführten Zweikämpfen genügend Pfeffer lag. Vielversprechendere Chancen verzeichneten zwar die Urdorfer, mussten sich aber auch mehrmals bei Maurer zwischen den Pfosten bedanken, der den sechsten Gegentreffer mehrmals verhinderte. In der 50. Minute durfte dann das Zürcher Powerplay ebenfalls noch ihr Glück versuchen. Aber das Überzahlspiel schien von dem der Gastgeber inspiriert und zeigte sich zu harmlos, um die Vorentscheidung herbeizuführen. Somit teilten sich die beiden Mannschaften die ersten zwei Punkte. An wen der dritte Punkt verteilt würde, musste damit in der Verlängerung entschieden werden. In dieser zeigten sich die Limmattaler entschlossener und bereits in der vierten Minute luchste Wenk einem Gegenspieler die Kugel ab und versenkte nach kurzem Sprint perfekt halbhoch im weiten Eck.
Man könnte nun zynisch sagen, dass die Limmattaler den Kopf aus der Schlinge gezogen haben und noch gut bedient waren mit zwei Punkten. Dem kann jedoch entgegengesetzt werden, dass die Mannschaft einerseits nie den Glauben an den Sieg verloren hat und andererseits es sich die Mannschaft verdient hat, dass genau solche knappen Spiele auch zugunsten der Limmattaler ausgehen können. Genügend oft war man diese Saison schon auf der anderen Seite. Mit diesem Sieg konnte der Rückstand auf den Strich auf fünf Punkte verkleinert werden. Dass die Punktgewinne der Urdorfer gegen alle anderen Teams geschahen, die ebenfalls unter dem Strich angesiedelt sind, verspricht zwar nicht viel Gutes für die kommenden Partien, jedoch sind dies eben genau die Sechs-Punkte-Partien, welche im Strichkampf gewonnen werden müssen.
Das im November verbleibende Programm der Urdorfer lässt jedem NLB-Kenner das Blut in den Adern gefrieren. Zwei Mal der UHC Thun, und je einmal die Kloten-Dietlikon Jets und Ticino Unihockey heissen die Gegner in diesem Monat. Thun und Kloten die unangefochtene Tabellenspitze sowie Ticino (auswärts) werden harte Nüsse zu knacken, doch gegen alle Teams hat man in der Vergangenheit schon gewinnen können. Und jeder Zähler aus diesen Duellen darf als Bonus verbucht werden. Erstmals gilt es jedoch die zwei Trainingswochen und das spielfreie Wochenende zu nutzen und sich auf die wohl härteste Doppelrunde der NLB vorzubereiten. Soe werden die Limmattaler frischen Mutes am 15.11. um 20.00 Uhr in der Sporthalle Stighag den Klotenern die Stirn bieten. Tags darauf gastiert der UHC Thun in Urdorf. Diese Partie wird ebenfalls um 20.00 Uhr angepfiffen. Auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung an beiden Spielen freut sich das gesamte Team!