Dank einer soliden Reaktion am Sonntag muss das vergangene Wochenende nicht als totaler Fehltritt gewertet werden.
Dass es gegen die beiden Ligakrösusse aus Kloten und Thun schwierig werden würde, konnte vor dieser Doppelrunde nicht von der Hand gewiesen werden. Die Limmattaler stellten sich demnach darauf ein, in beiden Partien nicht die erste Geige zu spielen.
In der Flughafenstadt blieb es allerdings nicht nur bei einer harten Partie für die Limmattaler. Am Samstagabend setzte es eine deutliche Lehrstunde in der besseren Unihockeykunst ab. Zwar hielten die Urdorfer in den ersten 20 Minuten wacker mit, jedoch nutzten die Klotener ihre Chancen eiskalt aus und zogen bis zur ersten Sirene auf 3:0 davon. Zwei dieser Tore waren eher Zufallsprodukte, das Chancenplus der Hausherren war jedoch offensichtlich und der Rückstand aus Sicht der Limmattaler war nur dank Gassner zwischen den Pfosten nicht noch höher.
Das Spieldiktat gaben die Jets auch im Mitteldrittel nicht aus den Händen. Den Limmattalern unterliefen keine frappanten Fehler und dennoch schraubten die Klotener den Score kontinuierlich in die Höhe. Auch eine kleine Zeitstrafe aufgrund eines Handspiels sorgte nicht für die gewünschte Richtungsänderung. Das zweite Drittel ging mit demselben Resultat zu ende, wie das Erste, womit die Limmattaler sich mit dem ernüchternden Zwischenresultat von 6:0 für die Flughafenstädter konfrontiert sahen.
Diese Hypothek wuchs im Schlussdrittel noch weiter an. Die Klotener waren, realistisch betrachtet, schlicht in allen Belangen überlegen. Zeitweise spielten sie Katz und Maus mit der Limmattaler Hintermannschaft. Zugutehalten konnte man den Urdorfern, dass trotz der aussichtslosen Lage versucht wurde, nicht ohne Torerfolg die kurze Heimreise antreten zu müssen. Dies gelang schlussendlich in der 54. Minute dank einem platzierten Schuss von Zahner, welcher damit die noch übrig gebliebenen Reste der Limmattaler Ehre rettete.
Nicht wirklich die besten Voraussetzungen für die Sonntags-Partie gegen den Erstplatzierten aus Thun. Die schlussendlich heftige Niederlage schien desweilen nicht spurlos an den Limmattalern vorbeigegangen zu sein. Dass man sich in der heimischen Halle nicht so abfertigen lassen will, zeigten die Urdorfer von der ersten Minute an. Während man am Vortag stets noch einen Schritt zu spät war und die Zweikämpfe nicht mit voller Überzeugung führte, zeigte die Mannschaft am Sonntag ein anderes Gesicht.
Die Partie begann deutlich ausgeglichener und die Berner Oberländer Gäste mussten sich bis in die 10. Minute gedulden, ehe sie zum ersten Mal jubeln konnten. In der Folge verzeichneten aber die Hausherren bessere Torchancen. Friedli und Kahn vermochten allerdings noch nicht für den Ausgleich zu sorgen. So waren es in der 14. Minute erneut die Gäste, welche nach einem Freischlag reüssieren konnten. Die Limmattaler hatten diesmal jedoch die postwendende Antwort bereit. Nach guter Störarbeit von Friedli, konnte Bär die Kugel abfangen und den Gegenstoss antreten. Während er seinen ersten Abschluss noch durch den Thuner Schlussmann pariert sah, setzte er per Volley nach und erzielte rund eine halbe Minute nach dem 0:2, den Anschlusstreffer. Und kurz vor Drittelsende sorgte Verteidiger Schindele gar noch für den Ausgleich zum 2:2. Nachdem er gleich selbst einen gegnerischen Vorstoss unterbinden konnte, legte Halter zu Schindele zurück, der sich aus suboptimaler Abschlussposition ein Herz fasste und halbhoch ins weite Eck verwandelte (der Screen im gegnerischen Slot von Küng soll an dieser Stelle natürlich auch nicht vergessen werden).
Im Mitteldrittel zeigten die Limmattaler eine ansprechende Leistung, belohnten sich allerdings wiederum nicht dafür. Ein deutliches Chancenplus in diesen 20 Minuten erzählt eben nur die eine Seite der Geschichte. Wie schon so oft in dieser Saison zeigte man sich zu wenig kaltblütig. Die Verteidigung hielt indes um einiges besser dicht als noch am Vorabend. Dennoch vermochten die Thuner zu jubeln. Mit zwei schnörkellos vorgetragenen Kontern stellten sie die alte Zwei-Tore-Führung wieder her. Der einzige Unterschied im Mitteldrittel war eindeutig die Chancenauswertung. Während es die Urdorfer nicht fertig brachten ihre zahlreichen und bisweilen auch vielversprechenden Ansätze in etwas Zählbares umzumünzen, traten die Berner Gäste deutlich kaltschnäuziger auf.
Dass im Schlussdrittel aber noch etwas drin liegt spürten Spieler und Zuschauer, weshalb die Urdorfer weiter frech aufspielten. Doch in der ersten Hälfte des Drittels sollte keinem Team ein weiteres Tor gelingen. Dem Urdorfer Unterfangen Anschlusstreffer nahmen die Thuner dann in der 54. Minute gehörig den Wind aus den Segeln. Nach einer strittigen Entscheidung war es abermals ein Konter, welchen die Gäste sauber zu Ende spielten und auf 2:5 erhöhten. Daraufhin nahm Spahija sein Time-Out um seine Mannen nochmals auf die Schlussphase einzustimmen. In der 55. Minute wanderte zum ersten und einzigen Mal an diesem Abend ein Spieler auf die Strafbank. Das Limmattaler Powerplay benötigte exakt eine Minute, ehe ein Querpass von Hasenböhler die Schaufel von Halter fand, der nur noch zum 3:5 einzuschiessen brauchte. Nun versuchten die Hausherren zeitweise mit einem Feldspieler anstelle des hervorragend aufspielenden A. Maurer im Tor auf einen weiteren Torerfolg zu drücken. Die beiden Gegentore in den letzten drei Spielminuten waren schlussendlich nur noch Resultatkosmetik.
Trotz der zweiten Niederlage dieses Wochenendes können die Limmattaler einiges positives aus der Sonntagspartie mitnehmen. Konnte man doch über weite Strecken den Thuner Aufstiegsaspiranten nicht nur die Stirn bieten, sondern zeitweise gar die Überhand für sich behaupten. Die alte Leier der mangelnden Chancenauswertung wird die Urdorfer wohl noch länger begleiten. Wenn man aber dort an den richtigen Stellschrauben dreht und das ansonsten solide defensive System weiter durchziehen kann, werden gegen andere Gegner sicher auch wieder Punkte möglich sein.
Zunächst stehen zwei Auswärtspartien gegen Ticino Unihockey (22.11. um 18.00 Uhr in Bellinzona) und bereits wieder gegen den Gegner vom Sonntag (29.11. um 17.00 Uhr in Thun) an. Das nächste Heimspiel findet am 06.12. um 18.00 Uhr in der Zentrumshalle Urdorf gegen Ad Astra Obwalden statt.