Keine zwei Wochen nach dem ersten Aufeinandertreffen begegneten sich die Berner Oberländer und die Urdorfer erneut auf dem Spielfeld.
Viel geändert hat sich an der Ausgangslage nicht. Thun grüsst weiterhin vom obersten Tabellenplatz, während die Limmattaler den Strich noch von unten anschauen müssen.
So deutlich wie es die Tabellensituation vermuten liesse, begannen die Gäste aus dem Limmattal aber nicht als Underdog. Die neu formierte Sturmlinie um Hasenböhler/Zahner/Küng legte los wie die Feuerwehr. Center Hasenböhler lancierte einen schnellen Gegenstoss, in welchem Zahner den bereits am gegnerischen Torraum lauernden Küng bediente. Dieser liess sich diese Chance nicht mehr vom Stock nehmen und netzte in der fünften Minute zum 0:1 ein. Und rund drei Minuten später waren es dieselben beiden Akteure - nur diesmal in umgekehrter Reihenfolge - welche auf 0:2 erhöhten. Zahner umlief geschickt den gesetzten Block und zirkelte den Ball in die Maschen. Doch langsam fingen sich die Hausherren und fanden immer besser in die Partie. So war es dann auch nur noch eine Frage der Zeit, ehe sie auch zum ersten Mal an diesem Abend jubeln durften. Ein Weitschuss von L. Ruch wurde für Maurer im Kasten der Limmattaler noch unhaltbar abgelenkt. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits rund 15 Minuten verstrichen. Knapp eine Minute später konnte Friedli nur noch mit unlauteren Mitteln gestoppt werden, was die erste Zeitstrafe nach sich zog. Das Powerplay der Limmattaler hatte sich kaum installiert, da lag die Kugel schon wieder hinter dem Thuner Schlussmann im Tor. Hasenböhler machte sich die vielen Thuner Beine im Slot zunutze, was schlussendlich in einem Eigentor nach seiner Hereingabe mündete. Mit der Führung im Rücken spielten die Limmattaler weiterhin frech auf und verzeichneten bis zur ersten Drittelspause weitere vielversprechende Chancen. Aber auch die Gastgeber tauchten noch des Öfteren gefährlich vor Maurer auf. Dieser liess sich bis zur Sirene aber nicht mehr bezwingen.
Der Start ins Mitteldrittel zeigte sich zumindest auf der Anzeigetafel verhaltener als noch zu Beginn der Partie. Die Thuner traten mittlerweile deutlich disziplinierter und mit mehr Nachdruck in den Zweikämpfen auf. Dies erhöhte naturgemäss den Druck auf den Kasten Maurers. Und dass der Tabellenführer zurecht auf seiner Position sitzt, unterstrich L. Ruch in der 28. Minute mit dem zweiten Treffer für die Hausherren. Kurz vor Spielhälfte erhielten die Limmattaler dann erneut die Möglichkeit für zwei Minuten mit einem Feldspieler mehr zu agieren. Leider konnten sie das Kunststück aus dem ersten Drittel nicht wiederholen und die Thuner überstanden die Unterzahlsituation unbeschadet. Vielmehr konnten sie kurz nach Ablauf der Strafe gar den Ausgleich zum 3:3 bejubeln – ein angesichts des Spielverlaufs sicher ein gerechtes Zwischenresultat für die zweite Pause.
Das Schlussdrittel sollte es dann nochmals in sich haben. Thun musste sich wohl, trotz des mittlerweile freundlicheren Spielstands, eine deutliche Pausenansprache anhören. Mit einem Gang höher als die Limmattaler kamen sie dementsprechend aus den Garderoben. Keine Zeigerumdrehung nach Wiederanpfiff konnten sie zum ersten Mal an diesem Abend in Führung gehen. Und Zeit zum Verschnaufen gab es für die Urdorfer keine: Rund zwei Minuten nach dem Führungstreffer konnten sie nach einem passgenauen Weitschuss auf zwei Längen erhöhen. Nach der kalten Dusche zu Beginn des Drittels konnten sich die Limmattaler jedoch wieder etwas fangen. In der 46. Minute befreite sich Nater mit einem präzisen Pass aus einer Drucksituation und schickte Bär auf die Reise. Dieser hatte viel Platz vor sich und nutzte diesen gekonnt aus. Und mit einem Handgelenkschuss, welcher nicht besser im oberen Eck hätte platziert werden können, realisierte er sogleich den Anschlusstreffer zum 5:4. Damit waren die Schleusen geöffnet und ab hier ging es Schlag auf Schlag. Denn wiederum rund zwei Minuten später hatten die Hausherren die direkte Antwort bereit. Nach einem missglückten Befreiungsschlag schalteten die Thuner Vorderleute blitzschnell und netzten zum 6:4 ein. Doch lange währte dieser Zwischenstand nicht. In der 49. Minute setzte Zahner gekonnt nach und konnte mit seinem zweiten Abschlussversuch den erneuten Anschlusstreffer markieren. Diesmal dauerte es gerade einmal 27 Sekunden ehe L. Ruch mit seinem dritten persönlichen Treffer auf 7:5 erhöhte. Abermals keine ganze Zeigerumdrehung später bejubelten die Limmattaler ihrerseits wieder einen Treffer: Friedli entwischte seinem Gegenspieler, spielte seine überlegene Reichweite und Geschwindigkeit perfekt aus und haute den Ball in die Maschen. Das Schützenfest war damit noch nicht beendet. In der 51. Minute spielten die Thuner einen Konter abgebrüht zu Ende und zogen wieder mit zwei Toren davon. Diesmal blieb die Antwort auf Seiten der Limmattaler leider aus. Vielmehr konnten die Thuner in der 54. Minute auf 9:6 davonziehen. Die Limmattaler versuchten zwar noch mit einem Feldspieler anstelle von Schlussmann Maurer die Wende herbeizuführen, was jedoch nicht mehr gelingen sollte. Den Schlusspunkt unter die Partie setzte in der 60. Minute noch der Empty-Netter zum 10:6. Schlussendlich ein deutlicheres Resultat, als es die Partie über weite Strecken vermuten liesse - aber alles in allem ein verdienter Heimsieg für die Berner Oberländer.
Insbesondere das erste Drittel müssen sich die Limmattaler als positives Vorbild für die kommenden Spiele nehmen. Und die zwei weiteren Drittel sollten als mahnendes Beispiel dazu dienen, mit zunehmendem Spielverlauf nicht abzubauen, sondern mit der gleichen Intensität die Zweikämpfe zu führen und mit gleicher Überzeugung im Abschluss die Tore erzielen zu wollen. Der letzte Monat des Jahres ist für die Urdorfer bisweilen wegweisend für den weiteren Saisonverlauf. Mit Obwalden, Langenthal und Grünenmatt stehen drei Gegner auf dem Spielplan, gegen welche unbedingt Punkte hermüssen, will man um die Playoffplätze noch ein Wörtchen mitreden.
Das nächste Heimspiel vor der Natipause findet am kommenden Samstag, 6. Dezember um 18.00 Uhr in der Zentrumshalle in Urdorf statt. Über zahlreiche und lautstarke Unterstützung freut sich die gesamte Mannschaft.