Wiederum standen sechs mögliche Punkte an zwei Tagen auf dem Programm, doch die Limmattaler warten weiterhin auf ihren ersten Sieg.
Gegen die Tessiner Gäste am Samstag erhofften sich die Urdorfer die ersten drei Punkte der Saison. In den vergangenen Spielzeiten waren die Ergebnisse gegen die Südländer durchmischter Natur. Zwischen engen Partien und einer indiskutablen 0:8 Klatsche im Auswärtsspiel in Tenero war bisher alles dabei. An diesem Samstag sollte es ein Spiel der ersten Sorte werden.
Die beiden Teams starteten verhalten in die Partie. So benötigte es eine kleine Zeitstrafe gegen die Urdorfer Gastgeber, bis sich etwas auf der Anzeigetafel veränderte. Zwar überzeugte das Powerplay der Tessiner ganz und gar nicht, dennoch fanden sie irgendwann eine Lücke in der ansonsten unbezwingbaren Verteidigung vor dem Kasten Gassners und konnten den Score eröffnen. Die Limmattaler waren sich allerdings um eine Reaktion nicht zu schade. Rund eine Spielminute später vollendete Zahner nach einem Zuspiel «zmizt dur d Chuchi» der Tessiner zum verdienten Ausgleich. Die Gastgeber verzeichneten im Startdrittel zwar deutlich mehr Spielanteile, jedoch fanden die meisten Abschlüsse ihren Weg nicht aufs Tor der Regazzi. Da diese aus ihren Kontern ebenfalls nichts Zählbares zustande brachten, verabschiedeten sich die beiden Mannschafften mit einem verhaltenen 1:1 in die Garderoben.
Im Mitteldrittel änderte sich nicht viel am Spielgeschehen. Die Limmattaler versuchten mit mehr Ballbesitz, die Tessiner mit Kontern den Führungstreffer zu erzielen. Eine Überzahlsituation auf Seiten der Urdorfer verstrich zudem ungenutzt. In der 32. Minute war es dann ein ruhender Ball, welcher für Bewegung sorgte. Hasenböhler setzte ansatzlos zum Abschluss an und überraschte damit neben der Tessiner Hintermannschaft auch deren Torhüter, welcher nur noch die Kugel hinter sich aus dem Netz zusammensuchen konnte. Die weiteren Minuten waren dann geprägt von Strafen hüben wie drüben. Rund eine Minute vor Drittelsende durften die Limmattaler nochmals mit ihrem Powerplay ran. Eine ausgezeichnete Situation, um die Führung auf zwei Längen auszuweiten. Doch kam es genau andersrum. Mit noch einer halben Minute auf der Matchuhr gelang den Tessinern der Shorthander zum 2:2.
Somit musste die Entscheidung im letzten Drittel fallen. Wiederum bestimmten die Limmattaler über weite Strecken das Spielgeschehen. Doch mit Ballbesitz kann man sich leider auch keine Tore kaufen. Diese muss man zuerst noch schiessen. Und genau dort hadert es aktuell in der Limmattaler Maschinerie. So waren es die Tessiner, welche aus 3 Torabschlüssen zum Beginn des Schlussdrittels gleich zwei Tore erzielten. Wie schon so oft diese Saison mussten die Urdorfer also einem Rückstand nachrennen. Zum vierten Mal an diesem Abend konnte in der 47. Minute ein Powerplay nicht genutzt werden, womit Gassner seinen Posten bereits früh für einen weiteren Feldspieler räumen musste. Dies zahlte sich zwar noch mit dem 3:4 Anschlusstreffer aus, dieser fiel allerdings lediglich 38 Sekunden vor Spielschluss, sodass man den Platz auch in dieser Partie als Verlierer verlassen musste.
Chance darauf, doch noch Punkte an diesem Wochenende zu holen, bot sich keine 24 Stunden später im Sarganserland. Die Wiederaufsteiger schlugen sich bisher wacker und finden sich auf einem Playoffplatz wieder. Und die Vorzeichen standen am Sonntag dann auch nicht wirklich gut für die Limmattaler. Mit exakt 15 Feldspielern reiste man gen Osten.
Und diese limitierten taktischen Mittel sollten nach rund fünf gespielten Minuten gleich noch weiter eingeschränkt werden. Mit Nater und Peraro fielen gleich zwei wichtige Spieler verletzungsbedingt aus. Also kämpften 13 Feldspieler über fast eine gesamte Spieldauer um die Punkte. Nach den ersten 20 Minuten sahen sich die Limmattaler bereits mit einem 2:0 Rückstand konfrontiert. Auf eine schöne Einzelleistung sowie einen Überzahltreffer hatten die Urdorfer keine Antwort bereit.
Kurz nach Wiederanpfiff durfte sich das Limmattaler Powerplay dann formieren. Und diesmal war es genau diese ansonsten eher unterdurchschnittliche Statistik, welche ein wenig aufpoliert werden konnte. Nach einem Abschluss Hasenböhlers reagierte Zahner im Slot der Gegner am schnellsten und vollendete souverän per Volley zum 2:1. Gleich nachzusetzen lag jedoch leider nicht drin. So folgte nicht der Ausgleich, sondern kurz nach Spielhälfte das 3:1 aus Sicht der Sarganser. Das Spiel mit numerischer Gleichzahl zeigte sich erstaunlich ausgeglichen, zumal die Limmattaler teils in wild gemischten Blöcken auf dem Feld standen.
Das letzte Drittel startete dann mit einem kleinen Paukenschlag, welcher sogleich wie eine kleine Vorentscheidung daherkam. 8 Sekunden nach Drittelsstart erhöhten die Hausherren ihre Führung nach einer umstrittenen Szene auf 3 Zähler. Die Limmattaler handelten sich in der folge noch mehrere Strafen ein, die nur teils unbeschadet überstanden werden konnten. So stand es sieben Minuten vor Spielschluss 5:1 und eine realistische Aufholjagd hätte wohl viel eher begonnen werden müssen. Trotzdem gaben die Limmattaler nicht auf und rannten bis zum Schluss an. Und nachdem sich das erboste Verhalten des gegnerischen Trainers nach dem ersten Drittel über das Wechselzonenverhalten der Limmattaler, diesen nun in den eigenen Schwanz biss, konnten die Limmattaler immerhin ihre PP-Statistik noch ein wenig aufpolieren. Frei konnte Schaub quer übers ganze Feld bedienen, wo dieser nur noch zum Schlussstand von 5:2 einschiessen musste.
Damit schaut am Ende einer Doppelrunde erneut nichts Zählbares für die Limmattaler heraus. Dass man sich in dieser Saison an revidierten Zielen messen muss, scheint je länger je deutlicher. Aber es ist gleichzeitig auch nicht angemessen den Teufel an die Wand zu malen. Die Urdorfer zeigen immer sehr ansprechende Leistungen und verlieren ihre Spiele meist knapp. Die Defensive der Urdorfer ist wie in den letzten Saisons in den vorderen Plätzen vertreten, einzig das Toreschiessen will noch nicht so wie es sollte. Und abgerechnet wird sowieso erst am Ende der Saison.
Dass der Exodus im Frühjahr ebenfalls seinen Anteil daran hat, kann nicht von der Hand gewiesen werden. Und in diesem Zusammenhang werden am kommenden Samstag nach dem Heimspiel gegen Pfannenstiel Egg (Anpfiff um 18:00 Uhr in Urdorf) weitere Spieler gebührend verabschiedet. Über zahlreiches Erscheinen auf den Rängen freuen sich sowohl alle aktiven, als auch ehemaligen Spieler!